Als ich die 2009 die Strecke Köln-Düsseldorf geschwommen bin, hatte ich mitten auf dem Rhein Untiefen entdeckt, da ging mir das Wasser plötzlich nur bis zu den Knien – das wäre natürlich für die Flöße fatal – aber die Fahrt geht ganz problemlos voran, die Flöße sind wie in den letzten Tagen auch gut besetzt, Stimmung ist ausgelassen und fröhlich. Der Besuch im Lager wird von den Gruppen vor Ort gut vorbereitet und bietet den üblichen Kontrast von Alltagstristess und liebloser Unterbringung und plötzlicher Buntheit durch das Kinderprogramm. Ein geplantes Orga-Treffen mit Women in Exile, deren Begleitteam aus deutschen Feministinnen dauernd wechselt, klappt leider nicht, aber wir finden vor dem Konzert Zeit, die wichtigsten Punkte für die nächsten Tage anzusprechen. Die Anforderungen des Projekts zwingen alle beteiligten Teams relativ unabhängig voneinander zu operieren, das macht einen intensiveren Austausch bisweilen schwer. Das Konzert selbst ist ganz gut besucht, auch etliche Flüchtlinge sind gekommen, was uns wie immer besonders freut. Traurig stimmt uns nur, dass Tameru heute zum letzten Mal mit seiner Show unser Programm bereichert. Der Fürther Beamte hat sich nicht erweichen lassen, ihm noch eine weitere Woche zu gestatten. Ich versuche zu zählen, wieviele Menschen, die sich dem Projekt anschließen wollten, durch die Residenzpflicht daran gehindert wurden, und komme auf über dreißig, darunter auch viele Künstlerinnen. Vielen Dank, Tameru, Du warst wunderbar – wir hoffen alle, Dich bald mal weiterzusehen!