Großes Treffen am Sportboothafen in Nürnberg: viele Flüchtlngsfrauen von women-in-exile e.V., das Filmteam, die Flossbauer, Unterstützer und Unterstützerinnen – ein 50köpfges Team gleich zu Beginn. Das fühlt sich gut an. Dazu die wunderschönen Flöße „Carl“ und „Peter“ – urdeutsche Jungs aus echten fränkischen Kiefern, auf deren breiten Rücken die Flüchtlingsfrauen über die Flüsse getragen werden sollen. Allerdings Regen und leider auch eine Viertelstunde vor Abfahrt überraschende neue Auflagen, die uns die Wasserschutzpolizei vermittelt: plötzlich muß eine Funkanlage her und eine zweite Person mit einer Binnenfunk-Lizenz und ein viel größeres Beiboot mit mind. 30-PS-Motor. Uff. Schock. – Aber Herr Rosenegger vom Wasserwirtschaftsamt zeigt Verständnis und gewährt uns Aufschub: die Flöße können erstmal fahren! Das Lagerprogramm ist so lala – Filmteam sagt den Dreh ab, weil die überstrengen Auflagen das Filmen kaum möglich machen. Der Clown, den wir händeringend in letzter Minute noch gefunden haben, sorgt für ein bißchen Buntheit zwischen den grauen Betonquadern, es regnet – und die Verständigung klappt. Die uns begleitenden Flüchtlingsfrauen Bethy, Fatuma, Rosa, Carolin, Dama und andere finden Gesprächspartner, informieren sich, während die Lagerverwaltung Geschichten darüber erzählt, wie gut es die Flüchtlinge haben. Ich entferne mich, weil ich diese ganzen Lügenmärchen nicht ertrage, Streit aber sinnlos ist.
Das Konzert am Abend ist gut besucht – neben dem Strom&Wasser-Team treten noch Carolin und Dama und Djamila mit wunderbarem afrikanischem Temperament auf. Ein gelungener erster Tag.