17.07. Bayreuth

Der erste Tag, an dem die Teams getrennt reisen. Die Flöße nach Forchheim und wir nach Bayreuth, da es uns im Vorfeld nicht möglich war, in Forchheim Unterstützer für unsere Aktion zu finden. In Bayreuth erwartet uns allerdings auch eine kleine Enttäuschung, da – anders als vereinbart – die örtliche Flüchtlingshilfegruppe keinem der Flüchtlinge Bescheid gegeben hat, dass wir kommen und bei 35 Grad im Schatten natürlich die riesige Unterkunft recht ausgestorben ist. So gehen wir selbst durch das Gebäude, müssen allerdings noch mit dem Betreiber wegen der Drehgenehmigung fürs Filmteam diskutieren, aber die ist von der Regierung Unterfranken abgesegnet, da kann er nichts machen. Schließlich kommen noch Kinder vom Hort dazu, Shane baut seine Puppen auf, Tamero auf seinen Krücken: alle johlen und jubeln. Nur die deutsche Hort-Erzieherin wirkt wie aus dunkelster Vergangenheit hergeholt – ihre Art, die Kinder zu maßregeln, zu beschimpfen und anzuherrschen schockiert uns alle. Am Ende wars ja noch ok – aber irgendwie doch auch eine vergebene Möglichkeit: hätten die Flüchtlingsfamilien von unserem Kommen gewusst, wäre alles sicherlich noch viel schöner geworden. Einmal mehr muß ich feststellen, dass halbherzige Unterstützer fast schlimmer sind als Gegner, weil man sich auf sie verlässt und dann alles zu kurzfristig ist, um die fehlende Unterstützung noch auszugleichen.

Vor dem Konzert im Glashaus gibt’s dann ein beeindruckendes Treffen aller Teams – die Riesengruppe sitzt im Innenhof zusammen, das tolle Cateringteam kocht gemeinsam mit dem Veranstalter. Auf der Bühne singt Fatuma zum ersten Mal in ihrem Leben öffentlich und bekommt einen Riesenapplaus für das übrigens ganz wunderbare somalische Lied. Auch Carolin und Dama und Djamila rocken das tanzfreudige Publikum. Leider intressieren sich von den tausenden Studenten in Bayreuth nur ganze 40 für das Konzert – in dem kleinen Club sieht das dann durch das anwesende Projekt-Team zwar voll aus, aber die 160.- Euro, die sich zuletzt in der Kasse befinden, stimmen einen bei mittlerweile fast 30.000.- Unkosten doch ein wenig nachdenklich. Naja, egal. Wird schon. Liegen ja schließlich noch 6 Wochen vor uns.

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