Am Nachmittag ist ein kleiner Empfang – Spielplatzeinweihung im Flüchtlingsheim. Unser Nachmittagsprogramm soll Teil des Festes werden. Der Oberbürgermeister ist da, hält eine feierliche Rede und verschwindet sofort (ich habe übrigens noch nie erlebt, dass ein OB länger als 5 Minuten nach seiner Rede noch dageblieben wäre – und wir haben fürwahr viele OBs kennengelernt in den letzten Jahren). Alle sind stolz und glücklich, dass nach 5 jähriger Planung eine kleine Rutsche und ein Trampolin vor der Unterkunft stehen – mich aber macht das nachdenklich: eine Rutsche und ein Trampolin stehen in jedem schickeren Garten, zumindest in den besseren Stadtvierteln – darauf ist die Stadt so stolz? Damit schmückt sie sich gegenüber anderen Städten? Spricht das nicht Bände, wie wenig überhaupt getan wird, nämlich nahezu nichts, wenn man auf eine solche Kleinigkeit schon so stolz ist?
In Schweinfurt lernen wir auch Jens kennen, alias Clown Zack aus Berlin, der erstmal aus dem Fenster in einen Haufen jubelnder Kinder springt und sich für die nächsten Wochen ganz klasse das Nachmittagsprogramm mit Shane teilt. Er arbeitet stark pantomimisch, was natürlich genauso wie das nonverbale Puppenspiel Shanes für Orte mit einer solchen Sprachenvielfalt Super ist! Ich selbst hab noch die schlafarmen letzten Nächte in den Knochen, wo mich aufgrund der großen Hitze unsere beiden großen Hunde hechelnd Sachverhalten hatten – aber nun sind sie erstmal wieder zurück nach Norden und ich freue mich das ganze Konzert über schon auf eine gute Mütze voll Schlaf. Diese sechs Stunden Nachruhe sind überhaupt Grundbedigung fürs Durchhalten einer solcher Tour… Das Konzert ist nicht so gut besucht, wie erhofft, aber doch auch keine Katastrophe, knapp hundert Zuschauer, hält sich alles im Rahmen zur Zeit, bei der brüllenden Hitze wundert das hier auch keinen. Da Akram zum Arzt musste und Dama noch nicht aus Berlin zurück ist, treten Fatuma und – mittlerweile wieder genesen – Carolin mit uns auf. Von den Flößen hören wir, dass sie im Moment sehr lange Streckenabschnitte fahren, um gesichert am Nachmittag in Frankfurt anzukommen. Der Spritverbrauch von 1 Liter pro Kilometer und Floss macht uns derzeit Kummer und Sabine und ich beschließen, die nächsten Vormittage erneut der Sponsorensuche und der Aktivierung von möglichen Mitfahrern und Unterstützern zu widmen.