Eigentlich wollte ja die Integrationsministerin aus Rheinland-Pfalz mit einem Scheck über 500.-€ heute kommen und uns begrüßen, aber weder der Scheck noch die Ministerin kommen – stattdessen empfängt uns die Flüchtlingsinitiative SAVE ME mit einem tollen Nachmittagsprogramm – Kaffee und Kuchen an einem Wasserspielplatz in der Nähe des Flüchtlingslagers – denn im Lager selbst dürfen wir nicht. Trotz umfangreicher Bemühungen. Daher doppelt schade, dass die Ministerin nicht kommt, wäre doch interessant gewesen, ob sie auch nicht gedurft hätte? Shane hat Verstärkung von einer hiesigen Puppenspielerin, Heike, und gemeinsam mit Jens verzaubern sie die vielen Kinder.
Die Flöße machen derweil die erste Begegnung mit dem Rhein, der eine ganz andere Wassergewalt als der Main offenbart. Maike, die noch nie auf dem Rhein gefahren ist, zeigt sich nachhaltig beeindruckt. Das leichte Hochwasser in Zusammenspiel mit den Wettervorhersagen macht uns etwas Sorge, aber die Flöße werden hier eine Woche lang ruhen, um kleine Reparaturen zu unternehmen, den Zustand der Auftriebsfässer zu prüfen, nach jemandem mit Binnenfunk-Lizenz zu suchen, ohne die oder den wir den Rhein nicht befahren dürfen. Um rheinaufwärts zu fahren, reichen selbst die 50-PS-Außenborder nicht aus.
Das Konzert am Abend findet im Kulturcafé auf dem Universitätsgelände statt – von dem unermüdlichen Cornelius und der Asta Mainz mitorganisiert. Es finden sich viele Studenten ein. Ich freue mich, Professor Gerhard Trabert zu treffen, mit dem ich beim Lauf gegen die Kälte 2008 zusammengearbeitet habe und dessen Organisation Armut & Gesundheit uns die erfreuliche Mitteilung macht, 1.000.-€ aufs Spendenkonto überwiesen zu haben. Ich überlege, ob wir einen kleinen Teil der Spende an das scheinbar bankrott gegangene Ministerium überweisen sollten, aber irgendwie überkommt mich die Ahnung, es sei doch bei uns und für das Flüchtlingsfrauenprojekt besser aufgehoben. Viele Gespräche nach dem Konzert und auch Women in Exile im Gespräch mit Flüchtlingsfrauen, die mitkommen wollen und die Reisegenehmigungen vorbereiten. Ein guter Abend also.
